Mainova AG – Unternehmensanalyse

Mainova AG – Unternehmensanalyse

In einem außergewöhnlichem Geschäftsjahr 2020 hat Ihre Mainova ein gutes Ergebnis erzielt.

Dr. Constantin H. Alsheimer beginnt mit diesen Worten die HV 2021 (Vorsitzender des Vorstands)

Mainova AG ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen Energieträgern und Wasser sowie in artverwandten Dienst-
leistungen tätig. Die Mainova AG versorgt rund eine Million Menschen überwiegend in Hessen sowie in den angrenzenden Bundesländern mit Strom und Gas. In Frankfurt am Main bietet die Mainova AG zusätzlich Wärme und Wasser an.
Zudem beliefert die Mainova AG regionale Energieversorgungsunternehmen (Energiepartner) sowie bundesweit Geschäfts-
kunden mit Strom und Gas. Auch energienahe Dienstleistungen und erneuerbare Energien gewinnen zunehmend
an Bedeutung. Als Betreiber von Versorgungsnetzen stellen Sie Dritten den Netzzugang und -anschluss zur Verfügung
und gewährleisten den sachgerechten Transport von Energie und Wasser. Die Daten beziehen sich auf Mainova AG (WKN 655346) und dem Geschäftsbericht von 2020.

Logo der Mainova AG

Kurzporträt der Mainova AG

Die Mainova AG ist wie oben aufgeführt ein Energieversorger im Wesentlichem im Raum Frankfurt am Main und Umgebung. Zu seinen Dienstleistungen zählt die Versorgung von Strom, Gas, Wasser und Wärme. In diesem Themenspektrum tritt die Mainova AG sowohl als Endkundenversorger als auch als Netzbetreiber auf.

Das Unternehmen hat sich auf Rhein Main fokusiert und der Konzern hat 2850 Mitarbeiter angestellt.

Die Mainova ist dabei der Betreiber einer Vielzahl an Kraftwerken. Darunter zählen unter anderem Gas-, Biomasse-, Kohle-, Dampf-, Müllheiz- und Heizkraftwerken als auch Windparks. Einige Kraftwerke sind auch als Gemeinschaftskraftwerke aufgebaut.

Die nachfolgende Grafik verdeutlicht einfach und anschaulich, in welchen Segmenten und welche Wertschöpfungsketten die Mainova AG nutzt.

Wertschöpfungsketten der Mainova AG nach Segmenten

Der Energieeinsatz der Mainova AG hat sich im Jahr 2020 im Wesentlichen zu Gunsten von Erdgas +3-4% auf Kosten der Steinkohl -4% verändert. Die Erzeugung und Nutzung der Kraftwerke für Wärme, Kälte und Strom hängen stark von den Jahresbedingungen ab. So hat sich im Jahr 2020 auf Grund der Pandemie die Stromerzeugung erhöht, während sich die Wärme/Kälte-Erzeugung reduziert hat.

Konzernstruktur

Das Unternehmen weist um die 65 Beteiligungen an Unternehmen auf. Davon sind rund 29 verbundene Gesellschaften, welche bis auf vier Ausnahmen und einer ausländischen Gesellschaft in Toulouse, Frankreich, alle in Frankfurt am Main angesiedelt sind. Hinzu kommen 14 assozierte Beteiligungen mit Anteilen von 10-50% , worunter zumeist Stadtwerke und Kraftwerke zählen. Weitere 10 Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Deutschland und Beteiligungen der Mainova AG mit bis zu 50%. Letzlich folgen 12 weitere sonstige Beteiligungen in ganz Deutschland.

Die wichtigeste Beteiligung ist an der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA mit 20,53%.

Unter den Beteiligungen sind eine Reihe verlustbringende Beteiligungen drunter im Jahr 2020. Zu nennen sind da die Stadtwerke Hanau und Dreileich, das Gemeinschaftskraftwerk in Bremen und die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH. Die Ergebnisse der Beteiligungen sind aber größtenteils vorteilhaft für die Mainova AG.

Die Aktionärsstruktur macht klar, dass man sich als Aktionär die zwei wesentlichen Investoren anschauen muss, mit denen man sich da ins Bett legt.

Die Frankfurt am Main Holding ist eine 100% Tochter der Stadt Frankfurt am Main. Diese Holding hält Beteiligungen an den Schwimmbädern, dem Fraport (Frankfurt Flughafen), der Meinova, der Süwag (Energieersorger), Ava (Abfallverbrennungsanlage), ICB (In der City Bus), Main Mobil Frankfurt und der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft. Die Unternehmensstruktur, teilweise auch der Mainova AG, veröffentlicht von der Frankfurt am Main Holding ist hier zu finden.

Die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA ist an vielen Komunalen Stadtwerken und Betreibern durch Minderheitsbeteiligungen inestiert. Die Beteiligungen der Thüga sind hier zu finden.

Es sollte somit klar sein, dass der Hauptaktionär, die Stadt Frankfurt am Main, die Interessen und Entwicjlung der Mainova AG bestimmt. Mit gerade einmal nur 0,31% der Aktien im Streubesitz hat man stärkere Kurssprünge im jahr und nur ein geringes Handelsvolumen.

Entwicklung und Ziele

Die Investitionsprojekte zur Erweiterung und zum Erhalt
der Verteilnetze für die Strom-, Gas-, Wärme- und Wasser-versorgung stellten den Schwerpunkt der Investitionen in
Sachanlagen dar. Ein Fokus lag auf den Investitionen in
das Stromnetz im Frankfurter Osten und Norden, wenn
auch in geringerem Umfang als im besonders investitions-
starken Vorjahr. Im Segment Gas wurde vermehrt in Standardhausanschlüsse investiert. Der Rückgang der Investitionen im Segment Erzeugung und Fernwärme resultierte im Wesentlichen aus dem Erwerb der Energy Air GmbH im Vorjahr sowie den ebenfalls im Vorjahr enthaltenen Investitionen aufgrund einer Großrevision. Daneben waren
geringere Investitionen in das Wärmenetz zu verzeichnen. Die Investitionen im Segment Erneuerbare Energien / Ener-
giedienstleistungen erhöhten sich im Wesentlichen durch
den Erwerb des Windparks Hohenlohe.

Unternehmenszahlen

Umsatz2264 Mio. €
Marktkapitalisiserung3170 Mio. €
Jahresüberschuss nach Steuern/ Ergebnis je Aktie179 Mio. € / 39,82 €
Eigenkapitalquote39,2 %
Verbindlichkeiten1666 Mio. €
Dividende/-rendite10,84€ / 2,1 %
Ausschüttungsquote87 %
Zahlen 2020 der Aktie

Wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt haben wir es mit einem stetig wachsendem Unternehmen zu tun.

GeschäftsjahrUmsatz / Mio. €Jahresüberschuss /Mio. €Gewinn je Aktie/ €
2019228448,211,53
2018204812930,84
2017199996,423,04
2016197010825,93
2015193379,519,02
2014203694,422,58
Umsatz und Ergebnis von Mainova AG seit 2014

Die Mainova AG ist seit über 10 Jahren rentabel und hat eine gleichbleibende Dividende.

Auf Grund der Unternehmensstellung als Energieversorger sehe ich es nicht als sinnvoll an, das Unternehmen nach den Value Kriterien von Peter Lynch oder ähnlichem zu bewerten.

Risiken/Chancen und Fazit

Das Unternehmen hat einen klaren Unternehmensfokus.

Eine einfache und starke Aktionärsstruktur.

Mainova AG kann über 10 Jahre Gewinne ausweisen. Die Dividende scheint auch in den nächsten Jahren gesichert.

Das Unternehmen hat sich erfolgreich durch die Krise bewegt!

Konnte im laufenden Jahr Umsatz und Gewinn beinahe halten

Ist ein Energieversorger – weniger Marktteilnehmer und klaren Standortvorteil

Durch Stadt Frankfurt am Main als Hauptaktionär wird es wenig politische Risiken in den kommenden Jahren geben.

Sehr geringes Handelsvolumen und geringes Martkumfeld

Die Interessen der Stadt können mit den Interessen eines normalen Investors kollidieren.

Geringes Wachstum und ein geringer Anstieg der Dividende erwartet.

Das Unternehmen kauft weitere Stadtwerke und Energieversorger zu in Regionen, deren Umfeld Sie nur schwer einschätzen kann

Das Unternehmen ist durchaus interessant, weil man Ihn als sehr stabil und mit einer zuverlässigen Rendite verzeichnen kann.

Dennoch sehe ich das Unternehmen als Investition kritisch, da die Potentiale und die Möglichkeiten für einen Investor gering sind und die Stadt Frankfurt am Main ihr politisches Interesse ausprägen kann.

Bernd

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