Deine Hilfe um Volatilität am Markt zu überstehen

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(your guide to survive market volatility – www.fisherinvestment.com)

Dieser Artikel stellt die Analysen von fisher investment zum oben genannten Thema vor (Investment Firma von Ken Fisher). Der Inhalt wurde übersetzt, gekürzt und mit eigenen Worten verfasst.

[lwptoc]

Einleitung


Menschen neigen dazu von Volatilität zu sprechen wenn Kurse fallen. Die Angst vor fallenden Aktien ist nachvollziehbar und natürlich! Aber Volatilität selbst ist für dein Vermögen nicht so destruktiv wie reaktionsfreudige Entscheidungen, wenn Aktien fallen.

Viele Menschen haben Schwierigkeiten an Ihrer Langzeitstrategie festzuhalten, wenn am Markt kurzfristig Kurse fallen. Das Reagieren auf Volatilität durch Platzieren von Kauf oder Verkaufen von Aktien kann signifikant deine Langzeitrendite verringern.

Eine Studie1* vergleicht die durchschnittliche Rendite von Investoren mit dem S&P 500 und zeigt, dass im Durchschnitt Investoren hinter dem Aktienmarkt zurückhängen. Sie machen psychologische Fehler durch schlechtes Markttiming. Basierend auf der Studie hatten Investoren eine Performance von 6,8% pro Jahr über 25 Jahre (endend zum 31.12.2018). Im Vergleich dazu hatte der S&P500 im gleichen Zeitraum eine Performance von 9,8% pro Jahr.

Was kann man machen um Fehler zu vermeiden? Fisher Investment glaubt, dass einer der besten Wege um Marktvolatilität zu überstehen ist diese zu verstehen – und deine Reaktionen darauf.

Angebot und Nachfrage

Investoren kaufen und verkaufen Aktien regelmäßig. Wie sich der Preis bei jedem anderen Gut auch ändert, ist der Preis einer Aktie abhängig von der relativen Stärke von Angebot und Nachfrage. Wenn eine starke Nachfrage im Vergleich zum Angebot ist, dann steigen prinzipiell Preise. Wenn Firmen das Angebot relativ erhöhen zur Nachfrage, dann fallen prinzipiell, aber nicht immer, die Preise.

Kurzfristig hat die Nachfrage den größten Einfluss auf Aktienpreise. Investoren nehmen dafür die Gewinnmeldungen als auch die Veröffentlichungen der Firmen zur Hilfe. Doch genauso wie neue Informationen Preise verändern können, können auch Preise sich verändern ohne das neue oder direkte Informationen vorliegen. Während Nachrichten zu kurzfristiger Volatilität führt, glaubt fisher investment, dass langfristig Aktienpreise die Profitabilität und Gesundheit eines Unternehmens wiederspiegeln.

Während Aktien kurzfristig sehr volatil erscheinen, tendieren Aktien langfristig sich zu stabilisieren. Sie generieren Wachstum, welches Investoren hilft Ihre langfristigen Ziele zu erreichen. Die Abbildung 1 zeigt, dass Aktien über einen kurzen Zeitraum volatil sind und sich über einen langen Zeitraum stabilisieren2*. Enttäuschende Gewinne über mehrere Monate oder gar Jahre sind frustrierend, aber man muss ruhig bleiben und diszipliniert, wenn man hohe langfristige Renditen benötigt.

Abbildung 1: die 5- und 30- jährigen rollierenden Renditen beim S&P 500

Der Aktienmarkt folgt erkennbaren Marktphasen über die Zeit

Fisher investment glaubt, dass Aktien erkennbaren Marktphasen über längere Zeit folgen. Der Markt hat mehrere Zyklen und Volatilität taucht immer auf, sogar bei steigenden Märkten. Man unterscheidet generell zwischen Bären- und Bullenmarkt.

Bärenmarkt (Bear Market)  

Bei einem Bärenmarkt ist ein fundamentaler Preisverfall von 20% oder mehr über eine begrenzte Zeit erkennbar. Bärenmärkte sind sehr volatil, besonders in der späten Phase, wenn bei Investoren die Panik umgreift.

Einige Menschen verkaufen Aktien, wenn Sie glauben ein Bärenmarkt beginnt. Wir glauben, dass einige Verluste vermeidbar sind bei Bärenmärkten, dies aber sehr schwierig ist. Sogar mit Bärenmärkten eingerechnet hat der US-Aktienmarkt eine langfristige Rendite von 9,9%. Somit musst du nicht zwingend versuchen Bärenmärkte von der Seite zu beobachten um deine langfristigen Ziele zu erreichen.

Bullenmarkt (Bull Markets)

Der andere Zyklus ist der Bullenmarkt – eine lange Zeit in der Aktienpreise normalerweise steigen. Die Geschichte zeigt, dass Bullenmärkte prinzipiell länger und stärker sind als Bärenmärkte. Seit 1929 ist der S&P 500 bei Bärenmärkten durchschnittlich 40% gefallen während er in Bullenmärkten um durchschnittlich 164% gestiegen ist.

Wall of Worry

Fisher investment sagt oft, dass der Markt die „Wall of Worry“ besteigt. Aktienmärkte setzen ihr Wachstum fort, trotz der weitgespreizten Ängste der Investoren. Allein in den letzten 20 Jahren hat der Bullenmarkt viele Beispiele von Ängsten überstanden. Diese kurzfristigen Ängste lassen dich denken, dass ein Bärenmarkt startet oder bereits begonnen hat, aber der Verkauf von Aktien kann dazu führen den Bullenmarkt mit seinen Renditen zu verpassen. Einige Katastrophen und Ängste des vergangenen Bullenmarktes:

  • 1. Rettungspaket für Griechenland, arabischer Frühling, Japans Erdbeben und Tsunami (2011-12)
  • Russland-Ukraine Krise, ISIS Gefahr wächst, Schottisches Unabhängigkeitsvotum, Ebola Ausbruch in Westafrika, Israel Hamas Konflikt (2014-15)
  • Brexit Votum, Amtsenthebungsverfahren in Brasilien, norkoreanischer Raketentest, Terrorangriff in Barcelona (2016-17)

Aktienmarkt ungleich Wirtschaft

Aktienmarkt und Wirtschaftsentwicklung sind nicht das Gleiche. Die Wirtschaft bezieht sich auf Produktion und Konsum von Gütern und Leistungen über eine definierte Zeit. Der Aktienmarkt bezieht sich auf die ständige Reflektion von der Erwartung der Investoren auf zukünftige Gewinne.

Manche Menschen missverstehen den Bärenmarkt als wirtschaftliche Rezession  – typischer Weise definiert als Rückgang des BIPs über zwei oder mehr Quartale. Manchmal können sich diese zwei Phasen überlappen. Das liegt daran, dass die Wirtschaftsdaten auf die Vergangenheit blicken – also reflektieren die wirtschaftliche Aktivität in der Vergangenheit. BIP und andere Wirtschaftsdaten berichten über bestimmte Monate oder Quartale. Aktien hingegen sind vorwärtsgerichtet – in die Zukunft. Sie haben bereits die wirtschaftliche Schwäche eingepreist teilweise bevor diese veröffentlicht wird.

Vielleicht braucht man Volatilität

Volatilität kann gut sein und ein wichtiger Faktor, welcher zu langfristigen hohen Aktienrenditen helfen kann. Der US-Aktienmarkt normallerweise steigt oder fällt 0,7% pro Tag. Wie auch immer, wenn der Aktienmarkt mehrere aufeinanderfolgende Tage um 1% steigt je Tag, hört man selten Investoren jammern, obwohl es dann ein relativ volatiler Markt ist. Das liegt daran, dass Investoren – und Menschen allgemein – tendieren dazu ihre Verluste mehr zu fürchten als ihre Gewinne. Dieses Verhalten ist als „kurzfristige Verlustaversion“ oder „Prospekt-Theorie“ (= „neue Erwartungstheorie“) bekannt.

Chance-Risiko Abwägung

Wenn dir die Volatilität unangenehm ist, solltest du vielleicht abwägen in weniger volatile Anlageklassen zu investieren wie Anleihen oder Cash. Aber vor einer solchen Abwägung muss man das Chancen-Risiko Verhältnis verstehen. Das Vermeiden von Volatilität limitiert deinen potentiellen langfristigen Gewinn. Die nachfolgende Tabelle zeigt, dass kurzfristige hohe Volatilität zu höheren langfristigen Renditen führt. Während andere Anlagen in einigen Marktlagen vorteilhaft sind, werden Aktien für das langfristige Portfolio Wachstum benötigt.

Aktienmärkte mit Ihren Bärenmarktphasen und Korrekturen sind langfristig meist trotzdem vorteilhafter als andere Anlageklassen. Viel zu oft ist es nicht die Marktvolatilität, welche Investoren von Ihren Zielen abbringt – es sind die Aktionen der Investoren!

AnlageklasseLangzeitperformance
US Aktien, S&P 500 (Jan 1926- Dec 2018)9,9%
Aktien (nicht USA), MSCI EAFE (Jan 1970 – Dec 2018)8,5%
US AAA Unternehmensanleihen >20 Jahre (Jan 1926- Dec 2018)6,0%
Gold in USD (Jan 1974 – Dec 2018)5,6%
US Median Immobilienpreisentwicklung für Einfamilienhäuser (Feb 1968 – Dec 2018)5,2%
US 10-Jahres Anleihe (Jan 1926- Dec 2018)5,1%
US Inflation, US CPI (Jan 1926- Dec 2018)2,9%
Global Financial Data, FactSet, vom 01/18/2019

Tipps um Marktvolatilitäten zu überstehen

Leider sind Investitionen nicht intuitive. Wie Ken Fisher schrieb – unser Gehirn ist hartverdrahtet auf Überleben („our brian is hardwired for survival“). Unser Kopf ist nicht gemacht für die Komplexität eines entwickelten Marktplatzes für Versteigerungen. Darum hier ein paar Verhaltensmuster und kognitive Verzerrungen, welche uns bei Marktvolatilität zu schlechten Investmententscheidungen führt.

Verlustaversion – Menschen fühlen den Schmerz von Verlusten stärker als den Genuss von Gewinnen.

Rezenzeffekt – Aktuelle Marktkonditionen werden in die Zukunft projiziert. Dabei können kurzfristige Marktbewegungen uns nichts über die Zukunft sagen.

Bestätigungsfehler – es werden stärker Informationen aufgenommen, die die eigene Meinung bestärken. Wenn du denkst, dass Aktien fallen findest du auch Gründe warum Sie fallen werden.

„Breakevenitis” – Menschen tendieren dazu Aktien zu verkaufen, wenn Sie einen bestimmten Punkt (=breakeven) erreichen – ein häufiger Fehler nach einer verlustreichen Volatilität.

Manchmal kämpft unser Steinzeitgehirn auch gegen uns nachdem der Markt gefallen ist. Wenn der Markt über mehrere Tage fällt hast du das Bedürfnis etwas zu unternehmen. Aber der Versuch dich zu schützen kann sehr teuer sein.

1* DALBAR, 06/10/2019 quantitative Analyse zu Investorenverhalten basierend auf Anfangsinvestition von 1 Millionen Dollar, US Aktien repräsentiert bei S&P 500 Index 12/31/1993-12/31/2018

2* Global Financal Data FactDet as of 01/03/2019. S&P 500 Total Return Index over 5- and 30-years rolling period 12/31/1925 – 12/31/2018.

Bernd

    1 Kommentar bisher

    Marc Veröffentlicht am7:14 am - Oktober 3, 2020

    Schöne und plausible Zusammenfassung zum Thema Volatilität am Markt

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