Inhaltsverzeichnis

Aus dem Buch – Zur Buchempfehlung

Einleitung

Peter Lynch ist der Meinung, dass jeder private Investor einen Fondsmanager oder einen Index schlagen kann.

Warum?

Peter Lynch beschreibt die Probleme, die große Fonds, institutionellen und andere großen Player haben. Diese Großanleger müssen sich an viele bestimmte Regeln halten. Zum Beispiel können einige Institutionen nur in Aktien investieren, die von Analysten bewertet wurden. Analysten bewerten allerdings nur Unternehmen, welche schon zu den größten Unternehmen ihrer Branche zählen. Diese Unternehmen gelten meist als sicher, werden aber in der Zukunft keine großen Bewegungen an der Börse vollziehen.

Weiterhin lebt das Börsenumfeld von den Hypes. Von Unternehmen die innerhalb kurzer Zeit große Bewegungen vollziehen und über ihr normales Maß, fern jeder sinnvollen Bewertung, wachsen können und es auch tun.

Peter Lynch beschreibt, dass viele Fonds auch Regularien wie, maximal 5 % des Fondsvolumens dürfen in eine einzelne Aktie investiert sein, um Anleger vor größeren Risiken zu schützen. Weiterhin können viele Fondsmanager nicht in beliebige Aktien investieren, sondern nur in eine Auswahl von Aktien, der alle Fondsmanager der Gesellschaft zugestimmt haben. Damit werden diese Institutionen nie Tenbagger früh erkennen oder die Möglichkeit haben, in solche investieren zu können. Viele kleine Unternehmen stehen gar nicht erst zur Auswahl.

Peter Lynch hebt da das Potenzial vieler kleiner Unternehmen hervor, die man als Normalbürger oft eher kennenlernt als ein Investmentbanker. Allerdings hebt Lynch auch hervor, dass man die Outperformance nur mit Aufwand und eigener Analysen schafft. Wer die Zeit und das Geld nicht derart investieren möchte, sollte am besten in Indexfonds investieren.

Unternehmensbewertung

Die wichtigen grundlegenden Daten, die man allgemein an einem Unternehmen wissen muss, ist das KGV (das Verhältnis zwischen den Gewinnen eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem Marktwert), die Gewinnentwicklung des Unternehmens und die Vermögensstruktur des Unternehmens (wie viele Aktien besitzen Institutionelle, Insider und das Unternehmen selber).

Je weniger institutionelle Anleger und um so mehr das Unternehmen bzw. Insider (Vorstände, Aufsichtsräte, etc.) Aktien besitzen, umso besser ist dies zu beurteilen.

Sind die Gewinne beständig? (nur bei Substanzwerten sind die Gewinne zweitrangig)

Hat das Unternehmen eine starke oder schwache Bilanz? (das Verhältnis von Eigenkapital zu Schulden)

Wie sehen die flüssigen Mittel des Unternehmens aus?

Nach diesen grundlegenden Untersuchungen ist es aus Peter Lynch wichtig das Unternehmen nach der Art des Aktienwertes zu definieren. Ist das Unternehmen ein wachstumsschwacher, ein stetiger, ein zyklischer, ein wachstumsstarker oder ein Turnaround oder ein substanzieller Vermögenswert?

Wachstumsschwache Aktienwerte

Dieses Unternehmen sollte man nur wegen seiner Dividende kaufen, warum wohl sonst? Deswegen sollte man einen Blick auf die Dividendenhistorie legen. Wurde die Dividende regelmäßig gezahlt und wie ist das Verhältnis von Gewinnen in Bezug zur Dividende? Wird ein Großteil der Gewinne direkt ausgeschüttet als Dividende ist das Polster in schlechten Zeiten gering und ein Dividendenausfall wahrscheinlicher.

Stetige Aktienwerte

Diese Unternehmen sind so groß, dass sie nur schwerlich vom Markt verschwinden. Hier ist der Preis der Aktie wichtig (schauen Sie auf das KGV). Achten Sie auf mögliche Ver-Diversifizierung. Die Ver-Diversifizierung ist aus Sicht Peter Lynchs das größte Problem bei Aktienwerten. Wenn Unternehmen ihre Gewinne nutzen um mehr und mehr Unternehmen aufzukaufen und ihre Geschäftstätigkeit in andere Bereiche zu stark ausbreitet, dann droht die Ver-Diversifizierung. Diese belasten die Gewinne langfristig.

Wie sieht es mit der Wachstumsrate aus? Wurde das Wachstum in den letzten Jahren aufrechterhalten? Kann die Aktie das Wachstum in den nächsten Jahren aufrechterhalten, oder ist es in dem Segment nicht mehr möglich?

Wenn Sie planen die Aktie lange zu halten, schauen Sie sich an, wie das Unternehmen vergangene Krisen überstanden hat.

Zyklische Aktienwerte

Wie sieht die Angebots-Nachfrage-Relation aus? Wie sieht der Markt bezüglich neuer Konkurrenten aus?

Zum Ende eines Zyklus wird das KGV sinken, da die Anleger das Ende des Zyklus voraussehen und der Höchststand der Gewinne erreicht ist.

Wenn Sie gut über einen Zyklus Bescheid wissen, dann haben Sie einen Vorteil, wenn Sie diesen erkennen.

Z. B. gibt es in der Automobilindustrie Zyklen. Letztlich geht es drei bis vier Jahre abwärts und dann müssen die alternden Autos ersetzt werden. Zwar kann der Neukauf gegebenenfalls noch ein bis zwei Jahre hinausgezögert werden. Darum ist der Aufschwung in der Auto-Branche, nach ein paar schlechten Jahren, umso steiler. Es sei aber in einer zyklischen Branche einfacher den Zeitpunkt des Aufschwungs als den des Abschwungs vorherzusagen.

Wachstumsstarke Aktienwerte

Bei wachstumsstarken Aktienwerten muss man sich die Frage stellen, ob das Produkt, welches für die Firma ein gutes Geschäft ist, auch einen wesentlichen Teil des Umsatzes ausmacht. Wenn das der Fall ist, ist das ein guter Punkt.

Wie schnell war das Wachstum in den letzten Jahren. Am besten sei ein Wachstum um die 20 bis 25 %. Bei durchschnittlich höheren Wachstumsraten, ist die Gefahr groß, dass dies hochgejubelte Aktien sind. Dann sollte man argwöhnisch sein.

Wichtig für das Wachstum ist, ob das Unternehmen sein Geschäftsmodell wiederholen kann. Funktioniert ein Restaurant in Frankfurt mehrmals, prüfen Sie, ob das Restaurant auch in anderen Städten funktionieren kann. Wenn das Unternehmen dies noch nicht bewiesen hat, empfiehlt es sich durchaus den Beweis abzuwarten (Peter Lynch berichtet dabei von persönlichen Erlebnissen, die dieses Problem bei Investments untermauert haben).

Wird das Unternehmen mit einem KGV gehandelt, welches ungefähr gleichauf mit der Wachstumrate liegt?

Beschleunigt sich das Wachstum oder verlangsamt es sich? (3 neue Motels letztes Jahr und 5 dieses oder eher andersherum?)

Ein weiteres großes Plus ist, wenn wenig Institutionelle aktiv investiert sind und bisher nur wenig Analysten die Aktie bewerteten.

Turnaround-Werte

Schafft ein Turnaround-Wert den Ansturm der Gläubiger standzuhalten? Also wie sehen die flüssigen Mittel des Unternehmens aus und wie hoch sind die Schulden?

Wie teilen sich die Schulden auf und wie lange kann das Unternehmen für das Lösen der Probleme aufwenden, ohne Pleite zu gehen? (Wenn nicht genügend Kapital vorhanden ist, kann das Unternehmen durch das Ausgeben neuer Aktien den Turnaround schaffen, jedoch auf Kosten des Aktienkurses)

Wenn die Firma bereits bankrott ist, was bleibt noch für die Aktionäre übrig?

Wie kann die Firma gerettet werden? Kann Sie unrentable Teile abstoßen? Dies könnte extremen Einfluss auf die Gewinne und das KGV haben.

Kommen wieder Aufträge herein?

Können Kosten gesenkt werden? Wenn ja, wie wirkt sich das auf das Unternehmen und dessen Bewertung so wie Gewinne aus?

Substanzwert – spekulative Aktienwerte

Wie hoch sind die Substanzwerte und evtl. versteckte Reserven? (z.B. Patente?)

Wie hoch sind die Schulden (vor allem Bankschulden), die man abziehen muss?

Werden neue Kredite aufgenommen, welche man von den Vermögenswerten abziehen muss und dadurch eine zusätzliche Belastung einpreisen muss.

Liegt eine Übernahme in der Luft, welche die Früchte für die Aktionäre erntet des Unternehmens?

Allgemein zu Aktienwerten und der Bewertung

Finden Sie den Charakter des Unternehmens heraus. Was zeichnet das Unternehmen aus und was sollten Sie deshalb vom Unternehmen erwarten. Halten Sie am besten eine einminütige Rede, in der Sie erklären, warum Sie diesen Aktienwert halten möchten.

Große Aktienwerte vollziehen kleine Bewegungen, kleine Aktienwerte vollziehen große Bewegungen.

Relativieren Sie die Größe eines Unternehmens, wenn von dem Erfolg eines bestimmten Produktes ausgehen.

Suchen Sie nach kleinen Aktienwerten, die bewiesen haben, dass Sie profitabel sind und ihr Konzept vervielfachen können.

Seien Sie bei Aktienwerten mit Wachstumsraten über 50 % vorsichtig.

Vermeiden Sie heiße Aktien in heißen Branchen.

Seien Sie misstrauisch bei Diversifikation, es könnte eine Ver-Diversifikation sein.

Extreme Außenseiter lohnen sich fast nie.

Verpassen Sie lieber die erste Bewegung eines Aktienwertes und lassen Sie das Unternehmen beweisen, dass sein Geschäftsmodell funktioniert.

Schauen Sie sich in Ihrem Branchenumfeld um, Sie können Aktienwerte finden, die Analysten erst Jahre später sehen.

Trennen Sie bei Aktientipps zwischen einem Tipp und der Person, die Sie Ihnen gibt.

Aktientipps einer Person können sehr hilfreich sein, wenn Sie Ihrem Fachgebiet entspricht. Gerne geben aber Personen Tipps zu anderen Branchen, welchen Sie misstrauen sollten.

Investieren Sie in einfache, langweilige und scheinbar aus der Mode gekommene Aktien, welche die Börse aktuell an der Seitenlinie stehen lässt.

Suchen Sie bei Problembranchen die Firmen aus, die keine Schulden haben. Unternehmen,die keine Schulden haben, können nicht pleite gehen.

Suchen Sie sich eine Art roten Faden, der Ihnen die Möglichkeit gibt, ein Unternehmen ständig zu verfolgen.

Unternehmen die regelmäßig eigene Aktien zurückkaufen sind vorteilhaft

Beobachten Sie sowohl die Dividenden in der Vergangenheit sowie die Gewinnentwicklung zu Rezensionen.

Bevorzugen Sie Unternehmen, in denen die Unternehmer, das Management und die Aufsichtsräte selbst investiert sind. Insiderzukäufe sind ein positives Signal.

Verwenden Sie mindestens eine Stunde pro Woche für das Überprüfen Ihrer Investitionen (Peter Lynch betont dabei die Entwicklung des Unternehmens und nicht die Dividenden oder Kursentwicklungen).

Im Zweifel lassen Sie die Finger von Aktien und warten Sie ab.

Investieren Sie mindestens so viel Zeit in den Kauf von Aktienwerten, wie Sie für den Kauf von Haushaltsgeräten aufwenden würden.

Die Zwölf dümmsten Dinge, die Leute über Aktienkurse sagen

Ohne weiter ins Detail zu gehen, gebe ich die allgemeinen Punkte – ohne Erklärung – von Peter Lynch wieder.

  1. Sie ist schon so weit gefallen, Sie kann nicht weiter fallen
  2. Es lässt sich immer sagen, wann eine Aktie unten angekommen ist.
  3. Sie ist schon so hochgestiegen, Sie kann nicht weiter steigen.
  4. Die Aktie ist so günstig, was kann ich schon verlieren?
  5. Irgendwann steigt jede Aktie.
  6. Wenn Sie auf X Dollar erholt, verkaufe ich die Aktie.
  7. Warum soll ich mir Sorgen machen? Konventionelle Aktien schwanken nicht viel.
  8. Es dauert zu lange, bis endlich etwas passiert.
  9. Stell dir nur das ganze Geld vor, dass ich verloren habe. Hätte ich bloß die Aktie gekauft.
  10. Die habe ich verpasst, aber das nächste Mal steige ich ein.
  11. Die Aktie steigt, also muss ich recht haben.
  12. Die Aktie fällt, also muss ich Unrecht haben.